05. Dezember 2021 Cyril Hausin

Der Wal als Klimaretter?

Jüngste Erkenntnisse von Meeresbiologen belegen die extreme Wichtigkeit von Walen in Bezug auf den Klimawandel. Denn ein grosser Wal bindet während seiner Lebenszeit 33! Tonnen Co²! Als Vergleich: ein Baum kann im Schnitt pro Jahr rund 20Kg Co² binden.

Wenn ein Wal stirbt, sinkt sein Körper auf den Meeresgrund, wo das Treibhausgas Co² für mehrere Jahrhunderte gebunden bleibt.

Aber nicht nur die Eigenschaft, dass Wale extreme Mengen an Co² binden können hilft dabei die Klimaveränderung zu verlangsamen. Denn die Ausscheidungen von Walen enthalten sehr viele wichtige Nährstoffe, wie z.B Eisen, welche wiederum als Nahrung von Phytoplankton aufgenommen werden. Dieser Kreislauf wird von Experten als „Walpumpe“ bezeichnet. Da Phytoplankton auch Chlorophyll enthält, betreibt es Photosynthese und produziert Sauerstoff. Und der von Phytoplankton produzierte Sauerstoff ist für den Planeten nicht unwesentlich, da er global zwischen 50 und 85!% des Gehalts ausmacht!

Ausserdem bindet Phytoplankton bei der Photosynthese auch Co² (schätzungsweise sind es 37 Milliarden Tonnen! Das sind rund 40% vom globalen Co²-Ausstoss). Als Vergleich: um 37 Milliarden Tonnen Co² zu binden braucht es rund 1,7 Billionen Bäume (4x die Fläche des Amazonas-Regenwalds!). Quelle: https://www.enerjoy.ch/klimaretter-wal/

Wale sind also von grösster Wichtigkeit für unser Ökosystem! …und dennoch schlachten wir Menschen sie weiter tagtäglich ab: Norwegen ist weltweit gesehen die Nation, die am meisten Wale jagt, vor allem Zwergwale. Die ökonomische Rolle des Walfangs ist im reichen Land Norwegen von untergeordneter Bedeutung. Im Vordergrund stehen traditionelle Gründe.» https://www.br.de/rote-liste/wal-wale-artenschutz-gefaehrdete-tierart-meeressaeuger-100.html

Norwegen verarbeitet und produziert noch immer dermassen viel Walfleisch, dass sie den riesigen Überschuss nun sogar zu Hunde- und Katzenfutter verarbeiten!

Auch Japan ist seit 1. Juli 2019 aus Internationale Walfangkommission ausgetreten und nahm den kommerziellen Walfang wieder auf.

Und auch auf den Färör-Inseln, rund 370Km nordwestlich von Grossbritannien, finden auch heute noch regelmässig Wal-Schlachtungen, «Grindadráp» genannt, statt. Bei der «Grinds» werden ganze Walschulen in Küstennähe von vielen Booten eingekesselt und in eine Bucht getrieben, wo ausnahmslos alle von jagdlustigen Färöern erwartet und abgeschlachtet werden. Die Färörinseln zählen 26 solcher Tötungsbuchten.

Nach dem Abschlachten von Grindwalen färbt sich das Meer Rot.

«Über die schockierende Grausamkeit des Grinds hinaus gibt es noch weitere sehr ernste und bedenkliche Probleme. Es scheint sich um eine unregulierte Treibjagd zu handeln, bei der es keine Quoten, keine Jagdsaison und anscheinend wenig bis gar keine Aufsicht und Kontrolle gibt. In einer Zeit, in der wir den Kollaps von Ökosystemen beobachten, insbesondere besorgniserregend in unseren Ozeanen, können wir wichtige Arten nicht auf diese Weise behandeln. Ich habe mich der Initiative ‚Stop the Grind‘ angeschlossen, um der färöischen Regierung klarzumachen, dass es nun wirklich reicht und dass es an der Zeit ist, das Grind zu beenden.»

Deborah Meaden, Unternehmerin und britischer Fernsehstar

Aber nicht nur der Grindwal (Globicephala melas) welcher der Familie der Delfine angehört wird auf den Färörinseln gejagt und massakriert, auch der Atlantische Weissseitendelfin (Lagenorhynchus acutus) wird regelmässig gejagt: an einem einzigen Tag, am 12. September 2021 wurden in der Bucht von «Skalabotnur» 1428! Weissseitendelfine geschlachtet! Quelle: https://www.stopthegrind.org/

Total sind bis jetzt, in diesem Jahr, 2095 Grindwale + Weissseitendelfine getötet worden!

Bitte helfen Sie mit, diesen Wahnsinn zu beenden. Es wird allerhöchste Zeit, dass wir in Europa handeln!

Bitte unterstützen auch Sie die Initiative STOP THE GRIND! Ihre Stimme zählt!

 

Und falls Sie den Film «Seaspiracy» noch nicht gesehen haben, empfehle ich Ihnen dies zu tun.

 

Wenn Delfine und Wale sterben, stirbt der Ozean und mit ihm, auch wir!